Mi, 10.5., 19.30 Uhr, Hollsaal, Zeughaus, Zeugplatz 4, Augsburg –
Zu den Referenten
Tobias Walter (Foto links, Jg. 1981) studierte Umwelt- und Verfahrenstechnik am der FH Augsburg. Nach der Diplomarbeit am Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) in Freiburg arbeite er dort für 2 Jahre unter anderem an einem der Projekte des Technologieprogramms „E-Energy – Smart Energy made in Germany“ des BMWi, mit dem Schwerpunkt dezentrale Vermarktung in intelligenten Stromnetzen (eTelligence).
Seit 2011 arbeitet er im Bereich Planung und Entwicklung von innovativen Energiemanagement- und Wärmesystemen zur Integration von erneuerbaren Energien. Ehrenamtlich engagiert er sich in verschieden regionalen Bewegungen die sich mit dem Themen Energiewende und Energiedemokratie beschäftigen. 2015 begleitete er das Bürgerbegehren Augsburger Stadtwerke in Augsburger Bürgerhand.
Über dieses Engagement hinaus beschäftigen ihn die Fragen wie eine gerechte Energiewende gesellschaftlich gelingen kann und wie technische Lösungen zusammenwirken, um die Bereiche Strom, Wärme und Verkehr, sowohl für die privaten Haushalte, als auch für die Industrie und das Gewerbe miteinander zu verbinden.
Bruno Marcon ist Sozialpsychologe. Er war in Augsburg aktiv bei sechs Bürgerbegehren und einem Bürgerentscheid beteiligt. Die Bürgerbegehren waren sämtlich erfolgreich: für den Erhalt der Wasserversorgung, für ein Naherholungsgebiet, für den Abwasserbetrieb, für die Stadtwerke in öffentlicher Hand und gegen den Bau eines Großkraftwerks durch Finanzspekulanten. Der Augsburger arbeitet in verschiedenen Initiativen mit und hat sie vielfach mitaufgebaut: Solidarische Landwirtschaft, Solidarische Ökonomie, Wasser-Allianz und Öko-Sozial-Projekt. Bruno Marcon ist Sprecher von Attac-Augsburg, er wirkte auch überregional mit im Attac-Trägerverein und im Attac-Rat. Er ist Autor des Buches „Umverteilen: Von oben nach unten“ und setzte sich für ein Konzept für eine europäische Vermögensabgabe ein.
Kurzbeschreibung
Teilhabe, Gerechtigkeit und Selbstbestimmung werden immer deutlicher eingefordert, weil sich Menschen durch das herrschende Wirtschaftssystem entfremdet und ausgenutzt und durch die parlamentarischen Institutionen nicht mehr vertreten fühlen. Die Referenten eröffnen Wege für eine Gesellschaftsentwicklung, in der direkte Demokratie und dezentrale Selbstversorgung Grundlage von Selbstbestimmung sein können.
Die Energiewende bietet die Möglichkeit, die gesamte Energieversorgung zu „demokratisieren“. Im Gegensatz zu der auf Profitmaximierung getrimmten fossilen Energiewirtschaft können kommunale Energiedienstleister zu Gemeinwohlunternehmen transformiert werden, die Hand in Hand mit Bürgerenergiegenossenschaften kooperieren. Die Referenten benennen die für eine dezentrale Energiewende notwendigen, meist schon vorhandenen, technischen Voraussetzungen. In ihrem Vortrag greifen sie für ihre Umsetzungsvorschläge auch die Erfahrungen mehrerer erfolgreichen Bürgerbegehren auf.